Träume im Fenster


csm_190803-Edith_Prutz-Gueth_Ausstellung_paul023_2_195d0ed65e Stellten die Künsterlin Edith Prutz-Gueth in einem gemeinsamen Projekt in der ehemaligen Museumshalle vor: v.l. Sammler Oskar Neubauer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Birgit Wippermann und Martina Horstendahl, Koordinatorin des Bürger*innen-Engagements der Bürgerstiftung St. Viktor. Foto: Bernd Paulitschke

csm_190803-Edith_Prutz-Gueth_Ausstellung_paul060_0a12a4d2fb Eindrücke zu den Werken von Edith Prutz-Gueth wurden vorgestellt…. (Foto Paulitschke)

csm_MuseumFrau_2_57bdfa580a …gesammelt (Foto Horstendahl)

csm_MuseumFrau-2_82911685f1 …ausgetauscht (Foto Horstendahl)

csm_MuseumMenschen_ab48baf964 … und mit der Handykamera festgehalten (Foto Horstendahl)

csm_190803-Edith_Prutz-Gueth_Ausstellung_paul074_08f3fde85d Eine Sammlerin zeigt ihr mitgebrachtes Werk von Prutz-Gueth. (Foto Paulitschke)

03.08.2019

Edith Prutz-Gueth erklärte ihr Anliegen: Meine Bilder sollen Freude bereiten

Große Besucherzahl zur Ausstellungseröffnung der Fenster-Schau in der Schwerter Mitte zeigt: Die Schwerter Künstlerin ist unvergessen

„Eigentlich wollte ich Edith Prutz-Gueth als ‚die vergessene Schwerter Künstlerin’ vorstellen, doch diese Einschätzung von mir wurde heute eindeutig widerlegt,“ revidierte Sammler Oskar Neubauer in der Begrüßungsrede erfreut seine Meinung angesichts der großen Besucherschar zur Ausstellungseröffnung der Bilderschau im neuen Ensemble der Schwerter Mitte am Markt. 

Noch bis zum 28. August sind die Werke von Edith Prutz-Gueth als Bürger*innen-Projekte aus dem „Atelier der Ideen“ der Bürgerstiftung St. Viktor in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Birgit Wippermann  in den Fenstern der ehemaligen Museumshalle zu sehen.

Weitere Prutz-Gueth-Sammler*innen aus Leidenschaft im Publikum

Wie bekannt und beliebt die 2008 im Alter von 80 Jahren verstorbenen Malerin in Schwerte ist, zeigte sich dann auch in den Rückmeldungen zahlreicher Gäste der Ausstellungseröffnung, die ebenfalls Werke der Schwerter Künstlerin besitzen und freudig davon berichteten. Ein Sammler hatte sein farbenprächtiges abstraktes Prutz-Gueth-Werk gleich mitgebracht und umgehend in die Ausstellung eingefügt. Andere hatte Bilder der Künstlerin zur Ansicht mitgebracht. Weitere Sammler*nnen kündigten an, ihre Werke in den nächsten Tagen vorbeizubringen, um die Ausstellung zu ergänzen. Das große Engagement machte deutlich: Werke von Edith Prutz-Gueth zu besitzen ist eine Herzensangelegenheit.

Technik im Studium u.a. an Hochschule der Künste in Hamburg erworben

Das breite Feld der Stilrichtungen im Werk von Edtih Prutz-Gueth wirkt auf den ersten Blick ein wenig willkürlich. Im Rahmen ihrer Künstlerinnen-Vita  wird dann deutlich, dass die verschiedenen Stilrichtungen auch verschiedene Phasen ihres Lebens widerspiegeln. Wer ein Anliegen, eine direkte Botschaft in den Bildern von Edith-Prutz-Gueth sucht, wird nur selten fündig. Kritische Anmerkungen können beispielsweise aus dem Bild „Großstadtkrokodile“ von 1989 herausgelesen werden. Oskar Neubauer erklärte dazu: „Edith Prutz-Gueth hat immer gesagt: ‚Ich möchte mit meinen Bildern Freude bereiten’. Das war ihr großes Anliegen.“ Und diese Freude vermittelt sie mit ihrem handwerklich anspruchsvollen Können, das sie im Studium an der Werkschule in Dortmund der Hochschule für bildende Künste in Hamburg erworben hat, auf vielfältige Weise, wie sich bei der Ausstellungseröffnung zeigte.  

Doch nicht nur unter den privaten Sammlern hat Edith Prutz-Gueth eine große Schar von Liebhabern ihres Könnens erreicht, auch an zahlreichen öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Kirchen, Stadtvillen und Krankenhäusern hellen die Werke von Edtih Prutz-Gueth den Alltag auf mit  großflächigen Wandmalereien, Sgraffitos, Mosaiken oder bunten Glasfenstern.

Auch Besucher im „Erst-Kontakt“ überzeugt vom Können 

Beeindruckt zeigten sich auch diejenigen unter den mehr als 70 Besucher*innen der Ausstellung, die zuvor noch keine Erfahrungen mit der Malerin  Edith Prutz-Gueth und ihrem Werk hatten. Die technische Vielfalt auf ausgereiftem Niveau – angefangen bei den ersten Öl- und Kreide-Werken auf  Presskarton in den 1940er Jahren bis hin zu zunehmend abstrakteren und farbenprächtigen Aquarell-Bildern mit Traum- und Fantasie-Motiven im Spätwerk –  fand großen Zuspruch.

Oskar Neubauer, der über seinen ehemaligen Beruf als „rasender Foto-Redakteur“ der Ruhr Nachrichten in Schwerte auf die Werke von Edith Prutz-Gueth gestoßen war, ist es gelungen, mit seiner Bilderschau die heimische Künstlerin noch einmal auch öffentlich in die Mitte des Bewusstseins zu rücken, in der sie für ihre Kunst-Liebhaber-Gemeinde schon längst steht. Text und Redaktion: Martina Horstendahl / Fotos: Martina Horstendahl und Bernd Paulitschke

Kunstgespräche:

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csm_2019_Ausstellung_Edith_Prutz-Gueth_3d06a186d7 v.l. Martina Horstendahl, Koordinatorin des Bürger*innen-Engagements der Bürgerstiftung St. Viktor und Birgit Wippermann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schwerte, präsentieren das gemeinsame Bürger*innenprojekt „Träume im Fenster“

csm_a3153ecf-5b1f-4468-afbe-956849b22444_c3a72e07f7 Edith Prutz-Gueth arbeitete gerne mit leuchtenden Farben

Kooperation zwischen der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Schwerte und dem „Atelier der Ideen“ der Bürgerstiftung St. Viktor

Sommer-Schau: Träume im Fenster

Sammler Oskar Neubauer stellt die Schwerter Malerin Edith Prutz-Gueth den August über im Alten Rathaus der Schwerter Mitte am Markt vor

Edith Prutz-Gueth wurde 1928 in Unna geboren, lebte ab 1972 bis zu ihrem Tod 2008 in Schwerte. Direkt nach ihrem Abitur begann sie ihr  Studium an der Werkkunstschule in Dortmund als einziges Mädchen in der Klasse für angewandte Kunst war und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Seit 1953 war sie freischaffend tätig, dabei verwandte sie unterschiedliche Techniken und Stilrichtungen. Insbesondere gestaltete sie für Kirchen, Schulen und Krankenhäuser großformatige Wände innen wie außen in Malerei, Mosaiktechnik oder Sgraffito (Kratztechnik in Putz). Auch ihre Glasfenster fanden große Beachtung. Besonderes Merkmal ihrer Arbeiten war die ausdrucksstrake Leuchtkraft der Farben. Ihre Motive sind, nach eigenen  Aussagen, häufig ihren Träumen und Fantasien entsprungen.

Im späteren Werk ging sie zu kleineren Arbeiten in Acryl und Aquarell über, womit sie auch zahlreiche Einzelausstellungen  u.a. in Düsseldorf, Münster sowie Palaiseau und Bethune ausrichtete.

Der ehemalige Schwerter Fotograf Oskar Neubauer, leidenschaftlicher Sammler ihrer Werke, gibt nun am 3. August  im ehemaligen Ruhrtalmuseum der Schwerter Mitte am Markt bei einer Schau ihrer Bilder einen Einblick in das Schaffen der Schwerter Malerin. Beginn ist um 11 Uhr.

Die Fenster-Schau im Alten Rathaus der Schwerter Mitte am Markt, die vom 3. bis 29. August zu sehen ist, ist ein Bürger*innenprojekt aus dem Atelier der Ideen der Bürgerstiftung St. Viktor in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Schwerte, Birgit Wippermann.


csm_2019_08_03_Oskar_Neubauer_praesentiert_Bilderschau_von_Edith_Prutz-Gueth_563e3daacc Fotograf Oskar Neubauer

Fotograf trifft auf Schwerter Malerin: Eintauchen in Fantasiewelten

Oksar Neubauer ist fasziniert von der großen Vielfalt der Techniken,  Stile und Bilderwelten in den Arbeiten von Edith Prutz-Gueth

„Spannend und immer inspirierend“ beschreibt Oskar Neubauer, ehemaliger Fotoredakteur der Ruhr Nachrichten von 1974 bis 2011, die Pressetermine, die ihn zu Edith Prutz-Gueth führten.

„Als ich dann nach ihrem Tod in das Atelier durfte, war es wie das Eintauchen in eine eigene, fantasieorientierte Welt. Diese Vielfalt ihrer verschiedenen Maltechniken und Stile war unglaublich. Es schien so, als hätte sie ihre Arbeitsstätte mal kurz verlassen,“ so berichtet Oskar Neubauer begeistert und wurde zum Sammler ihrer Bilder. Nun gibt er am 3. August im ehemaligen Ruhrtalmuseum der Schwerter Mitte am Markt mit einer kurzen Einführung zur Fenster-Schau ihrer Bilder einen Einblick in das Schaffen der Schwerter Malerin. Beginn dieses Bürger*innenprojektes aus dem „Atelier der Ideen“ der Bürgerstiftung St. Viktor ist um 11 Uhr.

Oskar Neubauer ist auch im „Ruhestand“ aktiv und unterstützt Studienschwerpunkte der Inklusion in Dortmund durch seine Konzertfotografie. Die erfolgreiche Band „Just Fun“ und Musik- und Theaterprojekte im Rahmen der inklusiven Arbeit werden von ihm begleitet. Nach wie vor sind Luftbilder seine Leidenschaft. Jetzt auch in der Eifel und im Salzburger Land, wo er mit seiner Frau neue Heimaten gefunden hat. Er arbeitet in der Theaterfotografie unter anderem bei den Salzburger Festspielen, erstellt Fotodokumentationen bei der EU in Straßburg für die SPÖ Österreich und gibt Fotoseminare bei der Katholischen Akademie in Münster und eigene Kurse.