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15.04.2018

Figuren aus bröckelndem Putz und Lichtspiele auf verstaubtem Dachboden

Künsterlinnen berichten bei Ausstellungseröffnung vom            faszierenden Bann der alten Marktschänke vor der Renovierung

Altes Gemäuer mit Holzbalken – Muster und Figuren, die sich aus bröckelndem Putz ergeben, teils mit Tusche hervorgehoben: Einige Fotos und Zeichnungen von Miriam Börner und Annette Rusteberg sind konkret, andere lassen der Fantasie freien Raum.

Zahlreiche Besucher nutzten zur Vernissage die Gelegenheit, die in der ehemaligen Museumshalle ausgestellten Werke mit Impressionen aus der alten Marktschänke in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Ins Auge fällt die Collagen-Serie aus Tapetenresten in Türkis. Auch zusammengefallene Wandfragmente zeichnerisch umgesetzt prägen sich nachhaltig ein. Eine mit der Kamera eingefangene Lichtstimmung mit Sonnenspiel auf dem Dachboden weckt Erinnerungen an alte Zeiten und die eigene Kindheit, in der verstaubte Dachböden und dort abgestellte, längst ausgediente Gegenstände immer eine geheimnisvolle Faszination ausübten.

Die beiden Künstlerinnen berichteten, dass sie, tief beindruckt von dem alten Haus der Marktschänke, das sie mit seinem morbiden Charme gleich in seinen Bann gezogen habe, mit Begeisterung zu Werke gegangen seien. Allerdings hätten sie wegen der Gefahr, die sich in dem alten Gebäude vor der bald anstehenden Renovierung ergibt, die Marktschänke nur zweimal von innen besuchen können. Dennoch sind spannende und wunderbare Ergebnisse entstanden. Und das bestätigten auch die Gäste, denn es war ein weiterer schöner Erfolg der Ausstellung gleich am Eröffnungstag zu verzeichnen: Es wurde direkt das erste Bild verkauft.

Die Ausstellung – ein Bürger-Projekt aus dem „Atelier der Ideen“ der Bürgerstiftung rund um St. Viktor – kann noch 2 Wochen lang bis zum 28. April besichtigt werden. Öffnungszeiten siehe unten.

Text und Fotos: Martina Horstendahl

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Fotos und Zeichnungen dokumentieren

jetzigen Wandel der alten Marktschänke

Ausstellung in ehem. Museumshalle vermittelt stimmungsvolle Eindrücke aus dem verlassenen Gebäude, bevor es nach dem Umbau neu erwacht

Annette Rusteberg und Miriam Börner haben sich in der Markschänke umgeschaut und Eindrücke und Stimmungen aus dem alten Gebäude festgehalten, wie es sich dem Betrachter momentan präsentiert, bevor später ein Café und Räume für Bürgerschaftliches Engagement dort einziehen werden.

Heute – vor dem 1019 beginnden Umbau – zeigen sich die schon vor Jahren verlassenen und leergeräumten Zimmer der ehemaligen Gaststätte morbide, dem Verfall nahe. Aufgetürmter Schutt, in Streifen herunterhängende Tapeten, schief hängende Rolladen, letzte herausgerissene Heizkörper und schmutzige Waschbecken prägen das verstaubte Bild. Und genau diese Bilder in der Zeit zwischen dem Ende des alten Gastwirtschaftsbetriebs und dem Neubeginn im nächsten Jahr haben die beiden Künstlerinnen in einem geförderten Bürger-Projekt aus dem „Atlier der Ideen“ der Bürgerstiftung rund um St. Viktor in sich aufgenommen und kreativ umgesetzt.

Ihre eindrucksvolle Schau mit Collagen, Fotografie, Mischtechnik und Zeichnungen unter dem Titel „zwischen zeitlich“ stellen sie im Alten Rathaus in der ehemaligen Museumshalle am Markt aus. Eröffnung der Ausstellung ist am Samstag, 14. April,  um 11 Uhr im ehemaligen Museum, Brückstrasse 14. Die Bilder sind während der Öffnungszeiten mittwochs und samstags 11-14 Uhr und sonntags 12-15 Uhr zu sehen. Die Ausstellung endet am 28. April.