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Andrea Perlt

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Tobias Bäcker

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Thomas Buhl

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Tom Damm

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Die Autoren des Manifestes feiern den Redaktions-Abschluss und die Unterzeichnung der Grundlagen. Foto: Neubauer
Foto: Neubauer

Die Schwerter Mitte

Wir holen die Menschen in die Mitte

Bürgerschaftliches Engagement – Städtebau und Denkmalschutz – Bildungs- und Erlebnisort

Die Bürgerstiftung Schwerter Mitte verbindet ihre Gebäude, das Alte Rathaus und die alte Schänke mit dem neuen Ev. Gemeindezentrum zu einen

  • Erlebnisort für Bildung und Geschichte rund um das Thema „Heimat ver*rückt“ mit vielfältigen Sichten auf das Thema Heimat,
  • als Heimat für bürgerschaftliches Engagement in seinen unterschiedlichen Ausprägungen
  • und nicht zuletzt als Denkmal in der Mitte der Stadt.

Mit seiner Tradition des bürgerschaftlichen Engagements – vom Nachbarschaftswesen in Schichten bis zum Elsebad – ist Schwerte etwas Besonderes.

Das Projekt „Schwerter Mitte“ verknüpft nun Bürgerengagement mit Städtebau im Herzen der Altstadt und führt viele Partner zusammen.

In den historischen Gebäuden finden feste und wechselnde Nutzungen neue Räume. Die Bürgerstiftung bildet mit dem Ensemble in der Schwerter Mitte am Markt den verlässlichen emotionalen wie auch baulichen Rahmen für Teilhabe, Engagement und Austausch. Gemeinnützige Projekte aktiver Bürger aus dem „Atlier der Ideen“ der Bürgerstiftung und Initiativen aus der Stadtgesellschaft füllen ihn mit Leben.

Die Räume bekommen keine enge feste Funktion, sondern werden soweit es geht offen gehalten. Damit lädt das Konzept zu Vielfalt und Weiterentwicklung ein – neue Formen des Engagements und der Zusammenarbeit werden ermöglicht. So entstehen, wie sich schon jetzt deutlich abzeichnet, Räume für eine selbstbewusste, engagierte Stadtgesellschaft.

Als ein konstanter Bestandteil des Erlebnisortes ist unter dem Leitthema „Heimat ver*rückt“ die Präsentation entsprechender Exponate und Informationen aus dem heimischen Umfeld verankert. Dabei werden in einem museumspädagogischen Konzept der Einbezug von Schulen/Jugend und der Fortbestand des Museumsdorfs in Ergste etabliert.

Im Erdgeschoss des Ensembles soll wieder ein Gastronomiebetrieb eingerichtet werden, in dem auch Schwerter Souvenirs erhältlich sein werden.

Sämtliche Räume des Ensembles werden in das Konzept einbezogen: die bisherigen Museumsräume im Alten Rathaus, die Markthalle, die Tagungsräume in der alten Schänke, die Gastronomie, der Innenhof, sowie in Abstimmung mit der Kirchengemeinde das neue Ev. Gemeindezentrum und die St. Viktor-Kirche.

So hat die Bürgerstiftung seit Anfang 2015 ein Konzept für den kommenden Erlebnisort entwickelt, der Stadtgeschichte und Gegenwart des Bürgerengagements an Hand des Themas „Heimat ver*rückt“ zum Leitgedanken macht und die überkommenen Grenzen zwischen „Museum“ und „Mitmachen“, zwischen „Ausstellung“ und „Aktion“ überspringt.

Erster und wichtiger Schritt zur Umsetzung des Konzepts ist der „horizontale Eröffnungsprozess“ mit dem „Atelier der Ideen“, in dem Bürger:innen mit Planung und Durchführung eigener Projekte schon während der Bauphase den Erlebnisort in der Mitte der Stadt lebendig werden lassen.

11.03. 2016

Schwerter Bürgergesellschaft sieht

Ensemble als kommendes Zuhause

Die Anfänge

Der erste Samen für die Idee einer Bürgerstiftung wurde im Jahr 2010 gelegt. Damals führte die Ev. Kirchengemeinde Schwerte einen Wettbewerb durch, dessen Siegerentwurf nicht nur das neue Gemeindezentrum an der St. Viktor-Kirche beschrieb, sondern mutig die alte Marktschanke und die dazwischenliegende Hofsituation einbezog. Die Schwerter Stadtkirche ist inzwischen behutsam saniert und mit einer neuen Orgel gekrönt worden, das neue Gemeindezentrum eröffnet und der Innenhof als erstes Projekt der Burgerstiftung St. Viktor fertig gestellt und belebt.

Lenkungskreis steuert die Projektentwicklung

Nachdem die Ev. Kirchengemeinde die Rohrmeisterei als Projektpartnerin für die Entwicklung der Marktschanke angesprochen und den Kultur- und Weiterbildungsbetrieb der Stadt Schwerte (KuWeBe) eingeladen hatte, die Ensemble-Entwicklung mit dem Einbezug des alten Rathauses gemeinsam zu gestalten, wurde im September 2011 der Lenkungskreis „Rund um St. Viktor“ etabliert, der seitdem die Projektentwicklung steuert.

Im Sommer des selben Jahres hatte die Sommerakademie „Zwischen Stadt und Fluss“ der Bürgerstiftung Rohrmeisterei erste Impulse für das entstehende Integrierte Handlungskonzept Innenstadt Schwerte geliefert, das mittlerweile zwischen Rohrmeisterei und St. Viktor eine zentrale Achse der Stadtentwicklung definiert.

Innovative Förderkonstruktion durch einheitliches Nutzung

Wurden zunachst die Nutzungskonzepte für die Marktschänke und das alte Rathaus getrennt gesehen und entwickelt, so setzte sich seit 2013 / 2014 eine integrierte, verbundene Sichtweise des Gebaudekomplexes als einer Einheit durch, die wiederum in das Ensemble und das IHK eingebettet ist. Sie ermöglichte eine Förder- und Finanzierungskonstruktion, die ebenso innovativ ist, wie das Projekt.

Die Bausteine Bürgerschaftliches Engagement, Veranstaltungen und Begegnung, Ausstellung und Erlebnisort, Gastronomie und Stadtkirche finden sich als Konsequenz im vorliegenden Konzept in beiden Gebäuden, die gemeinsam umgebaut und betrieben werden sollen. Eine nochmalige grundlegende Überarbeitung der Planungen im Sommer 2015 berücksichtigte den wiederentdeckten Denkmalwert der Marktschänke und die Belange der Barrierefreiheit und mündete in eine finale Planung mit durch bauhistorische Untersuchungen beider Gebäude belastbarer Kostenberechnung.

Inhaltliches Zusammenwachsen mündet in Gründung der Bürgerstiftung

Mit der Zusammenführung und Zuspitzung der inhaltlichen Projektbausteine einher ging das Zusammenwachsen der beteiligten Einrichtungen in Form von verschiedenen Vertragswerken sowie einem gemeinsamen Wirtschaftsplan und Personalkonzept. 2015 schließlich gründeten Akteure des bürger- schaftlichen Engagements, die Ev. Kirchengemeinde, der Kultur- und Weiterbildungsbetrieb der Stadt und die Rohrmeisterei gemeinsam die Bürgerstiftung St. Viktor. Die Genehmigung der Stiftung wurde im April mit einem Fest in der Baustelle des Gemeindezentrums begangen. Das Zusammenwirken der Partner in der Bürgerstiftung ist ein – gelingendes – Experiment, da sich hier verschiedene Denk- und Handlungsweisen freier und institutionalisierter, weltlicher und kirchlicher, öffentlich-rechtlicher und privater, ehrenamtlicher und professioneller Partner begegnen und im Idealfall ergänzend verbinden. Mit Vorstand, Kuratorium, Stifterversammlung hat die Burgerstiftung ihre Arbeit aufgenommen.

Die Schwerter Bürgergesellschaft sieht das entstehende Ensemble als ihr kommendes Zuhause. Zahlreiche Gruppen und Vereine haben sich 2014 am Redaktionsprozess des „Manifests für die Mitte“ beteiligt und sind weiterhin in die Konzeptentwicklung eingebunden. Die Initiative für Kultur, Bildung und bürgerschaftliches Engagement („Kubib“) wurde gegründet, u.a. um weitere Ehrenamtliche für das Projekt zu gewinnen. Sie ist inzwischen aufgegangen im Arbeitskreis „Engagierte Stadt“, der den Umbau Schwertes zu einer Bürgerkommune betreibt und im neuen Ensemble seine natürliche Anlaufstelle sieht.

Stadt und Politik unterstützen das Projekt

Noch 2008 wurde die Schließung des Ruhrtalmuseums diskutiert und die Streichung der Museumsleiterstelle war als Haushaltssicherungsmaßnahme beschlossen. Sie ist inzwischen aufgehoben. Verwaltung und Politik der Stadt Schwerte haben das Projekt „Rund um St. Viktor“ von Beginn an positiv und unterstützend begleitet. Im Marz 2016 hat der Rat der Stadt Schwerte, einer NRW- Stärkungspakt-Kommune, einstimmig die Übernahme des kommunalen Eigenanteils der Baukosten, der Anschubfinanzierung und der Projektumlage beschlossen. Dies zeigt den Stellenwert des Projekts.

Tobias Bäcker

Altes Rathaus, ehemalige Schänke und Viktor-Kirche mit Gemeindehaus als ein Ort für Bürgerinnen und Bürger

Gemeinschaftliche Erarbeitung des Manifests

Sehr geehrte Damen und Herren,

das „Manifest für die Mitte“ wurde am 22.11.2014 zum Abschluss unseres Workshops – nach zahlreichen Diskussionen und Beschlüssen zu Änderungen des Textentwurfs – unterschrieben.

Allen Mitwirkenden des Prozesses herzlichen Dank für Ihre engagierte Arbeit. Einiges ging schnell, einiges hat lange gedauert, perfekt ist nichts auf der Welt. Aber: zum ersten Mal haben sich Menschen aus dieser Stadt zusammengetan, um über die Mitte ihrer Stadt nachzudenken und zu schreiben – ohne externe Moderatoren, Agenturen, Fachbüros – sondern selbstgemacht.

Vor über drei Jahren hatte es begonnen: Architektenwettbewerb der Kirchengemeinde und Sommerakademie zur Innenstadtentwicklung mit Studenten und Professoren in der Rohrmeisterei. Heute haben wir ein Integriertes Handlungskonzept und füllen es nun mit bürgerschaftlichem Leben in Form unseres Manifests. Und gute finanzielle Förderungen stehen in Aussicht – bzw. sind für den Innenhof des neuen Ensembles bereits bewilligt.

Einige Kapitel sind von Teams formuliert und von Redakteuren in Form gebracht worden. Einige Abschnitte wurden von Projektpartnern beigesteuert, einige Passagen enthalten Auflistungen und Sachinformationen zum Projekt. Eingeflossen sind zudem Anregungen aus dem Vorstand der in Gründung befindlichen Stiftung und von Förderstellen, die das Projekt mitfinanzieren werden. Als Anlagen werden noch hinzukommen Satzungstexte, Pläne, Verträge, Kostentabellen usw., für die beteiligte Gremien und Institutionen verantwortlich zeichnen. Schließlich wurde versucht, eine gewisse Einheitlichkeit der Form zu erreichen.

Auf zwei Spannungsfelder sei nochmals hinweisen:

1) Der Text gibt den jetzigen Stand der Projektentwicklung und –zielsetzung wieder, um diesen für uns selbst und gegenüber Fördergebern dokumentieren zu können. Mit dem Beschluss des „Manifests“ endet nicht der inhaltliche Projektentwicklungsprozess, d.h. was bisher unberücksichtigt blieb oder nicht ausreichend eingeflossen ist, geht nicht verloren.  Aber wir haben dann ein Papier, an dem wir uns messen können und hinter das wir nicht mehr zurück gehen.

2) An dem Projekt wirken zahlreiche Partner mit. Einige seit vielen Jahren mit Konzepten und weitgediehenen Plänen – einige seit ein paar Tagen. Einige mit erheblichen verbindlichen auch materiellen Beiträgen – andere sporadisch oder spontan. Das alles ist nicht synchron. Während die einen sich immer wieder öffnen, auf Weiterentwicklung einzulassen haben – müssen die anderen sehen, dass es auch schon verbindlich Erarbeitetes gibt und wir nicht bei Null anfangen.

Freundliche Grüße

Tobias Bäcker (ehem. Mitglied Stiftungsvorstand/Koordinator)

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