Der kleine Gunther sang den Schnee herbei
„Am nächsten Tag stand dann in der Zeitung: Der kleine Gunther sang den Schnee für Schwerte herbei“, erzählte Gunther Gerke bei seinem Besuch in der Reihe „Menschen bewegen“. Lacher und Beifall der Gäste waren ihm für diese und viele weitere humorvolle Geschichten aus seinem Leben gewiss. Doch auch Berührendes war zu hören.
So erfuhren die Gäste bei dem Interview mit Martina Horstendahl im Alten Rathaus auch von dem väterlichen Druck, etwas „Vernünftiges zu lernen“, der Gunther Gerke über eine kaufmännische Lehre und verschiedene Jobs - u.a. als Vertreter für Friseurzubehör - letztlich in seinem Beruf als Betreuer einer Behinderten-Gruppe in Iserlohn zur Ruhe kommen ließ – erst kürzlich hat er dort sein 25-jähriges Arbeits-Jubiläum gefeiert.
Operette sich wer kann
Parallel dazu hatte Gunther Gerke aber auch stets seine Musik-Obsession verfolgt: mit ersten Auftritten mit Partnerin als „Dennis und Dennise“ in der Schwerter Disco „Papillon“ über eine klassische Gesangsausbildung und Auftritten im Musical „Die lustige Witwe“ in Dortmund bis hin zu den Vorstelllungen in seinen kleinen heimischen Kellertheater. Dazu gehörten auch die Gründungen der „Bühnenelche“ und der „Schwerter Operettenbühne“, die ihren Erfolg auch aus ihrer Schrägheit zogen, gemäß dem Motto: „Operette sich wer kann!“
Bei Richterin Salesch als Vater, der seine Zwilling entführt
Auch im TV war Gunther Gerke bereits in kleinen Rollen von Scripted-Reality-Sendungen zu sehen : Etwa bei Fernseh-Richterin Salesch als Zuhälter, als Vater, der seine Zwillinge entführt hat oder als randalierender Alkoholiker. In dem Film „Das blaue vom Himmel“ hat er als Statist mitgewirkt.
Hallöchen in Ergste 2.0
Über einen Auftrag vom WDR, kleine Porträts über verschieden Städte musikalisch zu gestalten, entstand die Idee zu dem inzwischen kultigen Doku-Filmprojekt „Hallöchen in Ergste“, das Gunther Gerke zusammen mit Elias Passavanti umgesetzt hat . Dabei hat er auch die Darbietung einer Messerwerferin fortgeschrittenen Alters, die ich für den Film als lebendes Vorführungsobjekt ihrer Wurfkunst nutzt, mit Herzklopfen aber unbeschadet überstanden. Teil 2 des Ergste-Films ist bereits in Arbeit.: „Kürzer und knackiger“, wie Gerke ankündigt.
Glücklicher und zufriedener Mensch
Mit aufrichtiger Ehrlichkeit, die es auch nicht an Selbstironie fehlen ließ, berichtete Gunther Gerke höchst unterhaltsam von den so verschiedenen Facetten seines Lebens, um mit der für ihn typischen positiven Lebenshaltung zu dem Schluss zu kommen: „Ich bin ein glücklicher und zufriedener Mensch. Mir wird so viel Freundlichkeit und Sympathie in meinem Leben entgegengebracht - und jetzt bin ich fast schon ein bisschen gerührt. Aber das ist einfach so schön.“
„My way“ und Schwerte-Hymne als Symbole des bisherigen Lebens
Für seinen musikalischen Vortrag hatte Gunther Gerke das Frank-Sinatra-Lied „My way“ in einer deutschen Fassung ausgesucht, weil es passend für sein Leben sei. Begleitet von Sara Buschulte auf dem Klavier war Gänsehaut garantiert. Und natürlich durfte die Schwerte-Hymne auch nicht fehlen.