Raum-Konzept

17.01.2018
Ausstellungsbauer für "Heimat ver-rückt" ist gefunden: Hannes Bierkämper freut sich auf seine neue Aufgabe
Eine luftig leichte Konstruktion aus flexiblen Einzelmodulen lässt Veränderung und Wachstum zu
Der Ausstellungsbauer für die geplante Ausstellung „Heimat ver-rückt“ im ersten Obergeschoss von Altem Rathaus und Markschänke ist gefunden: Hannes Bierkämper vom renommierten Büro südstudio aus Stuttgart wird diese Aufgabe übernehmen.
In einem Wettbewerb mit mehreren teilnehmenden Büros – allesamt Experten der Museumgestaltung - hat Hannes Bierkämper mit seinen Konzept-Ideen zur Innenarchitektur überzeugt und das Votum des Arbeitskreises Ausstellung der Bürgerstiftung St. Viktor erhalten. Bierkämper war u.a. bereits erfolgreich für Ausstellungen im Ruhrmuseum Essen und der Zeche Dorsten tätig.
In Schwerte nun soll die Präsentation der Objekte zu dem vielschichtigen Thema „Heimat ver-rückt“ in einer luftig leichten Konstruktion von niedrig gehaltenen Einzelmodulen stattfinden, die auf verschiedene Weise zusammengestellt werden können und sich nicht wandbegleitend an das Gemäuer drücken. „Aus Respekt vor der historischen Bausubstanz sollen die Wände weitestgehend frei bleiben“ erklärt H. Bierkämper. Da nicht in chronologischer oder thematischer Folge aufstellt wird, können Besucher*innen in einer Art Parcours selbst ihren Weg durch die Ausstellung festlegen.
Neben Exponaten und Informationen zur Stadtgeschichte Schwertes, werden auch Objekte aus dem bürgerschaftlichen Engagement aufgenommen, die laut erster Entwürfe in der Präsentation farblich und entsprechend beleuchtet hervorhoben werden sollen. Für Arbeiten von Künstlern, die in Schwerte beheimatet sind/waren oder sich für Schwerte engagiert haben, könne eine Art großes Schaufenster zur Betrachtung eingerichtet werden.
Kritische Auseinandersetzung mit Graustufen und Zwischentönen
Wichtig ist, dass auch in der Präsentation der Ausstellung die Ambivalenz des Begriffs „Heimat „ erkennbar wird. „Wir möchten kein nettes Heimatstübchen einrichten“, betont Hannes Bierkämper, „sondern einen Ort der kritischen Auseinandersetzung schaffen“. Tobias Bäcker vom Vorstand der Bürgerstiftung erläutert weiter: „Wir zeichnen dabei Heimat nicht nur in schwarz und weiß, sondern zeigen auch die vielen Graustufen auf und spielen Zwischentöne ein.“
Nächste Schritte: Themensuche und Zeitplanerstellen
Nächster Schritt ist nun das Erarbeiten thematische und inhaltlicher Schwerpunkte in einem ganztägigen Workshop, zu dem sich die Mitglieder des Arbeitskreises aus engagierten Bürger*innen und Museumsexperten und -expertinnen mit dem Gestalter zusammensetzen werden.
Hannes Bierkämper wird bis dahin einen Zeitplan für alle noch anstehenden Arbeiten erstellen, denn mit Fertigstellung des Umbaus von Altem Rathaus und Markschänke im Jahr 2021 muss auch die Ausstellung stehen. So ist die Zeit mitsamt terminierter Aufgaben fest im Blick.
"Umgang mit Heimat einzigartig und ganz weit vorne"
Dr. Ulrike Gilhaus, Leiterin des Museumsamtes in Münster, ist nicht nur Fördergeberin und engagiertes Mitglied des Arbeitskreises, sondern auch vollkommen überzeugt von dem Projekt „Heimat ver-rückt“. Sie bescheinigt beeindruckt, dass die Schwerter Bürgerstiftung mit dieser Art der Herangehensweise und Umsetzung des Themas „Heimat“ einzigartig und ganz weit vorne im ganzen Land sei.
Text und Fotos: Martina Horstendahl